Eine Zeitreise auf leisen Socken ...

Strümpfe gab es nicht zu allen Zeiten. Die Römer zum Beispiel liefen barfuß in ihren Sandalen herum und trugen keine Strümpfe unter ihren gewandartigen Röcken. Doch was im sonnigen Süden möglich war, bereitete in unseren Breitengraden Probleme: Besonders in den kühlen Monaten wurden einem auch die Füße kalt. Kein Wunder, dass das Bedürfnis aufkam, sich die Füße mit etwas Stofflichem zu wärmen.

Die Anfänge

Strümpfe sahen ursprünglich nicht so aus wie unsere heutigen Socken. Sie waren anfangs aus Leder oder Wolle genäht und mit den Hosen verbunden. Daher der Name "Strumpfhose". Davor gab es seit der Bronzezeit als Beinbekleidung nur Bein-, Waden- oder Schenkelbinden aus Wolle oder Tierfellen. Später kamen wollene Wickelgamaschen dazu, die man mit kreuzförmig gewundenen Lederriemen oder Bastbändern an den Unterschenkeln befestigte. Römische Soldaten sollen die ersten gewesen sein, die anstelle der Beinbinden Kniehosen trugen. Doch dauerte es eine Weile, bis sich die neue, hosenartige Beinbekleidung im dritten und vierten Jahrhundert unter den Römern verbreitete. Die alten Germanen trugen im ersten Jahrtausend knielange Beinlinge. Seit dem 8. Jahrhundert gab es dann längere Beinkleider. Erst später kamen die Strumpfhosen auf.

»Walk like an Egyptian«

Im alten Ägypten kannte man offenbar schon früher als bei uns gestrickte Strümpfe, denn in Gräbern des vierten Jahrhunderts fand man dort Kindersocken aus Wolle vor. Dies hatte aber offensichtlich keinen Einfluss auf die europäische Mode. Unter byzantinischem Einfluss wurden die von Frauen und Männern unter ihren Röcken getragenen Hosen oder Beinlinge immer enger. Diese Beinlinge entwickelten sich zu einem strumpfartigen Beinkleid, das meist nicht gestrickt, sondern aus farbigem Tuch geschnitten und genäht war. Seit dem 14. Jahrhundert trug der Mann unter einem kurzen Rock strumpfhosenartige Beinkleider. Im Jahre 1376 beschwerte sich die Mainzer Chronik sogar über die zunehmende Körperbetontheit der neu aufgekommenen Mode: "In jenen Tagen ging die Torheit der Menschen so weit, dass die jüngeren Männer so kurze Röcke trugen, dass sie weder die Schamteile noch den Hintern bedecken." Verordnungen verboten den Männern in manchen Städten sogar das Tragen allzu kurzer Röcke über den eng anliegenden Beinkleidern.

Im Verlauf des 15. Jahrhunderts entschloss man sich dazu, die strumpfhosenähnlichen Beinkleider auch hinten über das Gesäß zu ziehen und am Rock zu befestigen. Die bislang an die so genannte "Bruch" (= Unterhose) angeknöpften einzelnen Beinlinge entwickeln sich zu einem einzigen Kleidungsstück, der Strumpfhose. Eine "Braguette" (= Schamkapsel) diente dabei dem vorderen Verschluss dieser Strumpfhose. Sie war bis ins 17. Jahrhundert hinein Bestandteil der von den Männern getragenen Strumpf- und Oberschenkelhosen. Doch handelte es sich bei all diesen umstrittenen Modeerscheinungen um Beinkleider. Strümpfe, wie wir sie heute kennen, gab es in jenen Tagen immer noch nicht.

Gestrickte, von den Beinkleidern getrennte Strümpfe sollen in Europa erst im 16. Jahrhundert, und zwar zuerst in England in Gebrauch gekommen sein. Neben der Wolle wurde als neues Material auch die Seide genutzt. Man behauptete, Königin Elisabeth I. sei die erste gewesen, die sich gestrickter Strümpfe bediente. Offenbar hatte sie öfter kalte Füße. Doch besaß schon ihr Vater Heinrich VIII. ein Paar gestrickte seidene Beinkleider ("tricots"), die er aus Spanien als Geschenk erhalten haben soll und die damals noch als seltenes Prachtstück galten. Bereits in jenen frühen Tagen des Strumpfgebrauchs scheint also ein gewisses Modebewusstsein für Strümpfe aufgekommen zu sein.


Vom späten 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert

Ende des 16. Jahrhunderts waren dann Strümpfe aus farbiger und weißer Seide mit gestickten Zwickeln schon weiter verbreitet, etwa als "filet de Florence", was soviel hieß wie "Beinnetz aus Florenz". Als Teil des Ornats der Bischöfe gab es blauviolette Strümpfe. Sie waren genäht, anfangs aus Leinen, später aus Seide oder Samt. Strumpfbänder kamen ebenfalls bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf und wurden bald kostbar verziert. Im 18. Jahrhundert wurden Strumpfbänder aus Gold- oder Silberstoff mit Metallschnallen auch von Männern zur Befestigung der Kniehosen und Strümpfe getragen.

Man darf nicht vergessen, dass die kommerzielle Herstellung von Strümpfen eng mit der Erfindung von Wirkstühlen verbunden ist. Wirkwaren zeichnen sich durch eine besonders große Elastizität aus. Das Wirken, und zwar das Kulierwirken, ist nach allgemeiner Ansicht eine englische Erfindung. Während beim Stricken jede Masche einzeln gebildet wird, wobei der Faden mit der Stricknadel durch je eine fertige Öse hindurchgezogen wird, erfolgt beim Kulieren die Bildung einer ganzen Maschenreihe gleichzeitig, indem durch ebenso viele Nadeln, als Maschen vorhanden sind, der Faden gleichzeitig durch sämtliche Maschen in Form von Ösen hindurchgezogen wird. Ein Theologe namens William Lee soll 1589 den ersten Handkulierstuhl gebaut haben. Da er in England mit seiner Erfindung zu wenig Erfolg hatte, begab sich Lee nach Rouen und Paris, wo er mehrere solcher Handkulierstühle einrichtete und der Gründer der dortigen Wirkindustrie wurde. Von dort aus verbreitete sich die neue Technik auch in Deutschland. Die späteren Erfindungen waren meist nur unwesentlich und bezogen sich hauptsächlich auf die Herstellung neuer Muster und auf die Errichtung der so genannten Rund- oder Schlauchstühle, mit Hilfe derer schlauchartige Wirkwaren ohne Naht erzeugt werden konnten. Die Wirkwaren wurden in großer Vielfalt aus Wolle, Baumwolle, Leinen oder Seide hergestellt.

Mit der zunehmenden Industrialisierung, die ebenfalls in England ihren Ausgangspunkt nahm, kam es im 19. Jahrhundert auch zu einer Massenerzeugung von Strümpfen in Strumpffabriken. In England entwickelte sich mit dem Hauptfabrikationsort Nottingham sogar eine eigene Exportindustrie. Doch nicht nur England war für die industrielle Strumpfherstellung bekannt. Im 19. Jahrhundert machte sich Frankreich mit der Fabrikation von Seidenstrümpfen einen Namen. Und in Deutschland war zur selben Zeit die Wirkerei zur Herstellung baumwollener Strumpfwaren in und um Chemnitz verbreitet. Bis zum modernen Strumpf unserer Tage war es also ein weiter Weg. Besonders auf dem Land, wenn zur Winterszeit die Frauen an den langen dunklen Abenden die Zeit totschlugen, strickte bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein manche Oma dem Opa noch eigenhändig die dicken Winterwollsocken, zu einer Zeit, als - wie beschrieben - die industrielle Sockenfertigung schon längst den Hauptanteil der Sockenproduktion ausmachte.


Was man im 19. Jahrhundert von industriell gefertigten Strümpfen erwartete

Von Strumpfwaren verlangt man im allgemeinen, dass sie elastisch, um sich den Körperteilen gehörig anzuschmiegen, aber auch dicht sind, um den Fuß und das Bein vollkommen zu bedecken. Ware, welche diese Bedingungen erfüllte, nannte man geschlossene Ware; zu ihrer Herstellung war es nötig, die Fadenstärke im richtigen Verhältnis zur Nadelstärke und Nadelteilung zu wählen. War der Faden zu schwach, so erhielt man hungrige oder gezwungene Ware, war er zu stark, volle oder völlige Ware. Solche Ware erwies sich nur in Einzelfällen als passend. Eine Einteilung fand ferner nach der Art der Vollendung von Gebrauchsgegenständen statt. Zum Beispiel unterteilte man die Kulierwaren in reguläre Ware, d. h. solche, welche ihre fertige Form schon während des Wirkens erhielt, und in geschnittene Ware, deren Form man aus einem größeren Warenstück herausschnitt.

  

Noch etwas ist zu beachten: Nur selten vermochte man die Strümpfe so weit fertig zu wirken, dass man sie unmittelbar danach verwenden konnte; zumeist mussten sie aus einzelnen Teilen zusammengenäht werden. Bei regulärer Ware wurden die äußersten geschlossenen Maschen direkt durch eine wenig bemerkbare Naht verbunden, während bei Schnittware weiter zurückliegende Maschen gefasst werden mussten, wodurch stark auftragende Nähte entstanden. Dadurch war die Schnittware minderwertiger. Die Wirkwaren konnten glatt oder gemustert sein, wobei unter Muster eine Auszeichnung gewisser Figuren durch veränderte Maschenbildung verstanden wurde. Farbmuster konnten auch in glatter Ware erreicht werden durch Benutzung verschiedenfarbig bedruckter Fäden, welche abwechselnd nach einer Anzahl Maschenreihen zur Verwendung kamen: Man erhielt dadurch die so genannte Ringelware; es ließ sich aber auch langgestreifte Ware erzielen, indem man mit verschiedenen Farben je über eine gewisse Anzahl Nadeln kulierte. Durch Kombination beider Mittel waren auch beliebige Farbmuster möglich.


Der Nylonstrumpf, eine Erfindung des 20. Jahrhunderts

Das 20. Jahrhundert war das Zeitalter einer bahnbrechenden Neuerung: Am 28. Februar 1935 entwickelte Dr. Wallace Hume Carothers, der Forschungsleiter des amerikanischen Chemiekonzerns E.I. Du Pont de Nemours & Co. in Wilmington (Delaware, USA), die erste Nylonfaser. Chemisch gesehen ist Nylon nichts anderes als ein Kondensationspolymer aus identischen Einheiten, die über Amide verbunden sind. Daher wird Nylon häufig auch zu den Polyamiden gerechnet. Historisch gesehen handelte es sich um die erste synthetische Faser, die vollständig aus anorganischen Stoffen (Kohlenstoff, Wasser und Luft) hergestellt wurde. Aus den Chemikalien Hexamethylendiamin und Adipinsäure wird durch Polykondensation Nylon. Die häufigste Variante ist Nylon 6,6, auch Nylon 66 oder PA66 genannt.

Es wird oft angenommen, dass sich der Name "Nylon" aus "NY" (für New York) und "Lon" (für London) ableitet, dass man also die Kunstfaser nach den ersten beiden Orten benannt hat, an denen Nylon produziert wurde. Dies ist aber nicht richtig. 1940 behauptete John W. Eckelberry vom Chemiekonzern DuPont, "nyl" wäre eine wahllose Silbe und "on" nur eine daran angehängte Endung, wie sie auch für andere Fasern, z. B. "Cotton", verwendet würde. 1978 erklärte DuPont, der Name sollte ursprünglich "No-Run" lauten, wohl weil das Produkt, so wollte man den Kundinnen suggerieren, keine Laufmaschen erzeugen sollte. Aus Angst vor gerichtlichen Auseinandersetzungen wegen falscher Behauptungen wurde der Name dann aber in "Nylon" geändert. Darüber hinaus existiert als Erklärung für den Namen "Nylon" auch die These, der Erfinder des Materials, Wallace Carothers, hätte über den Erfolg der Faser mit dem Ausruf "Now You Lousy Old Nipponese" triumphiert. Danach drücke sich in dem Namen die Schadenfreude aus, endlich selbst eine preiswerte Kunstfaser entwickelt zu haben, mit der man in Konkurrenz zur japanischen Naturseide treten konnte. Dieser Anekdote widerspricht jedoch, dass die Faser den Namen "Nylon" erst nach Carothers' Tod erhielt.

Wenige Jahre nach der Entwicklung des neuen Materials wurden in Wilmington die ersten Strümpfe aus Nylon angeboten: Der kommerziell sehr erfolgreiche Nylonstrumpf war geboren. Innerhalb von drei Stunden wurden 4000 Paar verkauft. Es kam zu einem wahren Nylon-Boom in den USA: Im Mai 1940 wurden innerhalb von vier Tagen vier Millionen Paar Nylonstrümpfe verkauft. Und zum Ende des Zweiten Weltkriegs verkaufte allein Macy's in New York innerhalb von sechs Stunden 50.000 Paar. Ja, Nylon wurde dank seiner seidigen Beschaffenheit, seiner Feinheit und seiner kristallenen Transparenz zum meistgefragten Material bei der Strumpfherstellung. Seitdem gehört der Nylonstrumpf auch zum unverzichtbaren Zubehör für Mannequins und Filmstars. In den Jahren 1945 bis 1955 bestimmte der Nylonstrumpf mit Naht den Markt. Zwischen 1955 und 1965 gewann der nahtlose Strumpf langsam die Oberhand. Seit 1965 und vor allem in den 70er Jahren eroberte dann die Strumpfhose den Strumpfmarkt. Sie wird heute von der Mehrzahl der Frauen Strümpfen für Halter oder auch dem halterlosen Feinstrumpf vorgezogen.


Der moderne Strumpf

Als Strumpf oder Socke bezeichnet man heute ein Bekleidungsstück für den Fuß, welches aus einem einzigen, an einem Ende offenen "Schlauch" besteht, welcher über den Fuß nach oben gezogen wird. Obwohl Strümpfe und Socken beides Überzieher für die Füße sind, so gilt als Unterscheidungsmerkmal die Länge und das Material. Foto links: Strumpf-Werbung in den 1970er Jahren.

Der Unterschied zwischen Strumpf und Socke

Obwohl die beiden Begriffe "Socke" und "Strumpf" durchaus auch synonym verwendet werden, gibt es im Grunde genommen ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal: Socken sind meistens kürzer und aus einem festeren Stoff. Das Wort "Socke" leitet sich übrigens vom lateinischen "soccus" ab und bezeichnete ursprünglich einen Schlüpfschuh, der zur Hausbekleidung und von Schauspielern der Komödie getragen wurde. Allein daraus geht schon hervor, dass die Socke eine relativ kurze Fußbekleidung ist. Strümpfe dagegen können bis zum Ende des Oberschenkels reichen und bestehen aus dünnerem Material. Bekanntestes Beispiel sind hier die von Damen (oder männlichen Strumpffetischisten) getragenen Nylonstrümpfe.

Doch welche der folgenden Bezeichnungen sind richtig? Sagt man "Kniestrümpfe" oder "Kniesocken"? Sollte man "Wadenstrümpfe" oder "Wadensocken" sagen? Und wie steht es mit den "Wollstrümpfen" und "Wollsocken"? Oft wird der Begriff "Kniestrümpfe" bei "Kniesocken" (also bei Socken, die bis zum Knie gehen) verwendet. Streng genommen sollte sich die Bezeichnung "Kniestrümpfe" jedoch nur auf solche Strümpfe beziehen, die bis zum Knie gehen und obendrein noch durchsichtig sind. Doch der Volksmund nimmt es nicht so genau. Auch der Begriff "Wollstrumpf" wird synonym für Wollsocke verwendet. Und heutzutage kann man neben den traditionellen dicken Socken auch solche aus extrem dünnem Material erwerben.

 

Verschiedene Arten von Strümpfen und Socken

Feinstrümpfe sind die Domäne der Damenwelt. Sie bestehen aus reinem Nylon oder aber aus einer Mischung von Nylon und Elasthan. Es gibt sie als Strümpfe, als Kniestrümpfe, und auch in einer Überknielänge. Letztere gilt als die klassische Länge eines Damenstrumpfes. Jeder, der ein Strumpffachgeschäft führt, kann allerdings feststellen, dass ein gewisser Prozentsatz der Kunden, die lange, teure Damenstrümpfe kaufen, Herren sind, die die Strümpfe nicht etwa für ihre Partnerin, sondern für den eigenen Bedarf erwerben, ja sich teilweise sogar selbstbewusst beraten lassen, welcher Strumpf für sie am ehesten in Frage kommt.

Unter den typischen Damenstrümpfen gibt es noch zahlreiche Varianten. So gibt es z.B. Strümpfe, die Halter benötigen. Es handelt sich dabei um die berühmten, auf viele Männer so erotisch wirkenden Strapse, die jedoch weniger im Alltag, sondern mehr in Verbindung mit Reizwäsche zu Anlässen der besonderen Art eine Rolle spielen. Darüber hinaus gibt es mehr für den Alltagsgebrauch bestimmte Strümpfe, die selbsthaltend oder halterlos sind. Zu straffe Gummibänder als Halter können allerdings problematisch sein, weil sie die Durchblutung behindern.

Herren tragen meistens Socken; diese sind häufig aus Baumwolle oder Schurwolle mit einer Beimischung elastischer Kunstfasern. Besonders elegante Herrensocken, die der Mann von Welt zum Smoking trägt, können auch aus einer Seidenmischung sein. Nachdem die Sportsocken im späten 20. Jahrhundert einen Boom erlebten, werden seit den 1990er Jahren zunehmend spezielle asymmetrische linke und rechte Socken gefertigt, die dann auch entsprechend gekennzeichnet sind.

Eine der jüngsten Kreationen der Strumpfindustrie ist die antimikrobiell ausgerüstete "antibakterielle Socke", welche geruchsmindernd sein soll. Die Strümpfe werden dabei mit ergänzenden Materialien versehen, die dafür sorgen, dass Bakterien und Pilze in ihrer Vermehrung gehemmt werden. Es sind ja vor allem die Bakterien, die sich im Schweiß der Haut vermehren und unangenehme Gerüche hervorrufen. Das Verfahren wird besonders häufig bei der Herstellung von Sportsocken verwendet. Es gibt verschiedene Methoden zur antimikrobiellen Ausrüstung:

  • Man verwendet Silberfäden, die beim Zwirnen um ein zweites Trägergarn gewickelt werden. Der Silberfaden hat neben der antibakteriellen auch eine kühlende Wirkung, wenn er in einem Textil am Körper getragen wird

  • Beim Schmelzspinnen können der flüssigen Polymerschmelze Silberionen beigegeben werden. Es entstehen dabei synthetische Fasern, die zusätzlich zu ihrer guten Eigenschaft, Feuchtigkeit schnell abzutransportieren, auch noch die Geruchsbildung hemmen. Da die Silberionen in die Faser integriert sind, werden sie nicht so schnell ausgewaschen wie an der Oberfläche haftende Zusatzstoffe.

  • Der fertige Strumpf kann mit keimtötenden Substanzen behandelt werden. Diese werden jedoch relativ schnell ausgewaschen.

Die faszinierende Erotik der Nylonstrümpfe

Noch ein paar Worte zu den Nylonstrümpfen: Der transparente, quasi als zweite Haut eng dem Bein anliegende Nylonstrumpf ist ein Kleidungsstück, welches einerseits auf viele Menschen eine starke erotische Ausstrahlung hat und dementsprechend oft als Fetisch dient, andererseits zum Leidwesen vieler Frauen sehr zu Laufmaschen und damit zur Kurzlebigkeit neigt. Das liegt vor allem an der Feinheit des Materials, das immer dünner wurde: Die ersten Nylonstrümpfe hatten noch eine Garnstärke von 70 bis 40 Denier, wurden jedoch schnell abgelöst durch feinere von 30 bis 20 Denier und schließlich 15 Denier. 1951 wurden 10 Denier erreicht. Heute gibt es sogar Garne mit 5 Denier, mit denen sich Strümpfe erzeugen lassen, die hauchdünn der Haut anliegen. Besonders schwarze Nylonstrümpfe üben auf Fetischisten eine ungeheure Wirkung aus. Dabei sind drei Dinge ausschlaggebend: das enge Anliegen am Bein, das glatte, engmaschige Material und der durchscheinende Effekt. Wer Strümpfe trägt, wird durch das enge Anliegen bei jeder Bewegung stimuliert. Darüber hinaus fühlt man jeden Luftzug. Das Material gleitet sanft, aber hörbar über alle Sitzoberflächen und übt damit einen weiteren sensorischen Reiz aus. Das sanfte Durchschimmern des Beines schließlich lässt einen versteckten Blick auf das Objekt der Begierde zu.
Historisches Foto rechts: In der Nachkriegszeit musste auch schon mal Schminke als Nylonstrumpf-Imitat herhalten, da es die begehrten Damenstrümpfe nicht zu kaufen gab.

 

Quellen:
Strümpfe – Mode, Markt und Marketing; von 1992; Autoren Meyer-Schneidewind/Sauerbier
Strümpfe "vollendet" verkauft; von 1979; Autor Dietrich Markert

 

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